Regelmäßiges Training

8. Juni 2016by BoldThemes0
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Regelmäßiges sportliches Training als Schlüssel zu Wohlbefinden und Selbstwert

In einer zunehmend durch Stress, Bewegungsmangel und psychische Belastungen geprägten Gesellschaft wird regelmäßiges körperliches Training nicht nur als Mittel zur Gesundheitsförderung, sondern auch als effektives Instrument zur Steigerung des psychischen Wohlbefindens und Selbstwertgefühls anerkannt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen den positiven Einfluss von Sport auf mentale Gesundheit und die Wahrnehmung des eigenen Selbst.


1. Sport und psychisches Wohlbefinden

Bereits moderate körperliche Aktivität führt zur Ausschüttung sogenannter Glückshormone – insbesondere Endorphine, Dopamin und Serotonin (Dishman & O’Connor, 2009). Diese Neurotransmitter wirken stimmungsaufhellend und stressreduzierend. Die sogenannte Runner’s High ist ein bekanntes Beispiel für diesen Effekt, der sich nach längerer aerober Belastung einstellen kann.

Zusätzlich zeigen Studien, dass regelmäßige Bewegung die Symptome von Depressionen und Angststörungen signifikant verringern kann (Schuch et al., 2016). Eine Metaanalyse in The Lancet Psychiatry (2018) mit über 1,2 Millionen Teilnehmer:innen belegt, dass Personen, die regelmäßig Sport treiben, deutlich seltener an psychischen Erkrankungen leiden als inaktive Menschen.

2. Sport und Selbstwertgefühl

Das Selbstwertgefühl ist eng mit der körperlichen Selbsteinschätzung verbunden. Wer seinen Körper als leistungsfähig, gesund oder attraktiv erlebt, entwickelt häufiger ein positives Selbstbild (Fox, 2000). Sport fördert genau diese Wahrnehmung – unabhängig vom tatsächlichen Fitnesslevel. Bereits das Gefühl, aktiv zu sein und Kontrolle über den eigenen Körper zu haben, wirkt stärkend auf das Selbstwertgefühl.

Eine besonders hohe Wirkung zeigen zielorientierte Trainingsformen, bei denen Fortschritte messbar sind – etwa durch verbesserte Ausdauer, Kraftzuwachs oder das Erreichen persönlicher Trainingsziele. Studien (z. B. Babiss & Gangwisch, 2009) zeigen, dass sportlich aktive Jugendliche ein signifikant höheres Selbstwertgefühl und ein geringeres Risiko für depressive Symptome haben.

3. Nachhaltigkeit und Motivation

Für einen nachhaltigen Effekt auf das Wohlbefinden ist nicht Intensität, sondern Regelmäßigkeit entscheidend. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche. Dabei ist entscheidend, dass die gewählte Sportart Freude bereitet und sich gut in den Alltag integrieren lässt.

Langfristig wirkt Sport wie eine Art präventives Psychopharmakon – mit dem Unterschied, dass es keine negativen Nebenwirkungen hat, sondern zusätzlich Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel und Immunsystem stärkt.


Fazit

Regelmäßiges sportliches Training hat einen wissenschaftlich belegten, positiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl. Es stärkt nicht nur den Körper, sondern auch Geist und Seele. In einer Zeit, in der mentale Gesundheit zunehmend in den Fokus rückt, sollte Bewegung nicht als Luxus, sondern als fundamentaler Bestandteil eines gesunden Lebensstils verstanden werden.


Quellen:

  • Babiss, L. A., & Gangwisch, J. E. (2009). Sports participation and depression in adolescents. Journal of Adolescent Health, 46(4), 419–420.

  • Baumeister, R. F., & Leary, M. R. (1995). The need to belong: Desire for interpersonal attachments as a fundamental human motivation. Psychological Bulletin, 117(3), 497–529.

  • Dishman, R. K., & O’Connor, P. J. (2009). Lessons in exercise neurobiology: The case of endorphins. Mental Health and Physical Activity, 2(1), 4–9.

  • Fox, K. R. (2000). The effects of exercise on self-perceptions and self-esteem. Physical Activity and Psychological Well-being, 13, 81–118.

  • Schuch, F. B., Vancampfort, D., et al. (2016). Physical activity and incident depression: A meta-analysis of prospective cohort studies. American Journal of Psychiatry, 175(7), 631–648.

  • Chekroud, S. R., et al. (2018). Association between physical exercise and mental health in 1.2 million individuals in the USA between 2011 and 2015: a cross-sectional study. The Lancet Psychiatry, 5(9), 739–746.

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